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Inhalt

Die work-life balance Richtlinie – eine echte Chance für Veränderungen?

Ab dem 26. April 2023 ist die work-life balance Richtlinie in Kraft, die darauf abzielt, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie für Arbeitnehmer zu verbessern. Obwohl die Änderung des Arbeitsgesetzes, mit der die Gesetzgebung mit der EU-Richtlinie in Einklang gebracht wird, eine Reihe positiver Änderungen für Eltern beinhaltet, gibt es auch einige potenzielle negative Auswirkungen, die zu beachten sind.

Notwendigkeit von Veränderungen

Die Statistiken zeigen deutlich, dass Väter seltener Elternurlaub nehmen als Mütter.

Im Jahr 2021 beispielsweise profitierten nur 1 % der Männer davon. Man könnte meinen, dass das Hauptproblem und die Herausforderung in dem stereotypen Denken liegt, dass die Mutter sich um das Kind kümmern und der Vater sich auf die Arbeit konzentrieren sollte.

Dies ist zweifellos eine der Herausforderungen für die Gesellschaft. Andererseits erkennen immer mehr Männer, dass sich eine mangelnde Vereinbarkeit von Berufs- und Privatleben negativ auf ihr psychisches Wohlbefinden und die Beziehungen zu ihren Familien auswirkt.

Eine weitere Herausforderung ist die bei Arbeitgebern vorherrschende Ansicht, dass Väter keinen Elternurlaub brauchen oder wollen und dass ihre Arbeit wichtiger als ihre Rolle in der Familie ist.

All dies kann auch zu geschlechtsspezifischer Ungleichheit und Diskriminierung führen.

Sind die Arbeitgeber das Problem?

Elternurlaub wird immer noch oft ausschließlich mit Müttern in Verbindung gebracht. In einigen Fällen sind Männer gezwungen, zwischen Arbeit und Kinderbetreuung zu wählen, weil die Arbeitgeber nicht genügend Flexibilität bieten.

Die work-life balance Richtlinie solldiese Probleme angehen, aber in der Praxis ist dies oft schwierig zu erreichen. Sicherlich müssen wir – als Gesellschaft und als Arbeitgeber – erkennen, dass auch Väter Unterstützung und Flexibilität brauchen, um ihre familiären und beruflichen Aufgaben miteinander zu vereinbaren.

Für die Arbeitgeber bedeutet die Flexibilisierung der Arbeit in einem Unternehmen oft Folgendes:

  • zusätzliche Kosten – die Umsetzung der Richtlinie kann für Arbeitgeber mit hohen Kosten verbunden sein. Die Unternehmen werden mehr Flexibilität bieten müssen, was zu höheren Kosten für Schulungen, die Einstellung zusätzlichen Personals oder die Änderung von Standardverfahren führen kann;
  • erhöhte Arbeitsbelastung für Arbeitnehmer – die Richtlinie schreibt vor, dass Arbeitnehmer die Möglichkeit haben müssen, aus der Ferne zu arbeiten oder einen längeren Erziehungsurlaub zu nehmen. All dies kann zu einer erhöhten Belastung der Arbeitnehmer führen, die mehr arbeiten müssen, um die verlorenen Stunden auszugleichen;
  • Managementschwierigkeiten – mehr Flexibilität am Arbeitsplatz erfordert auch mehr Flexibilität im Management. Die Arbeitgeber müssen ihren Ansatz an unterschiedliche Situationen anpassen, was in der Praxis schwierig sein kann.

Zusammenfassung

Die Diskriminierung von Vätern in Bezug auf den Elternurlaub ist ein Problem, das sicherlich sofort angegangen werden muss.

Die Unternehmen müssen erkennen, dass Väter die gleichen Rechte haben wie Mütter und dass die Gleichstellung in dieser Frage sowohl den Arbeitnehmern als auch den Unternehmen zugute kommt.

Die work-life balance Richtlinie ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung, aber die Einführung von mehr Flexibilität am Arbeitsplatz erfordert nicht nur Änderungen in den Verfahren, sondern auch in der Organisationskultur und den Managementmethoden. Die korrekte Anwendung der neuen Vorschriften kann die Work-Life-Balance der Arbeitnehmer verbessern, doch sollten mögliche negative Folgen nicht unterschätzt werden.

Autor:
Paula Staszak-Urbańska, LL.M., Rechtsanwaltsrerendarin (PL)

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