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Inhalt

132 Jahre bis zur Gleichstellung der Geschlechter

Bald, am 18. September 2023, werden wir wieder den Internationalen Tag der Lohngleichheit feiern. Dieser Feiertag wurde 2020 von den Vereinten Nationen eingeführt, um die Öffentlichkeit auf die ungleiche Bezahlung von Männern und Frauen für ihre Arbeit aufmerksam zu machen. Nicht umsonst bemühen sich Gesetzgeber in verschiedenen Ländern, Machthaber und Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene darum, die bestehenden Ungleichheiten und die Notwendigkeit von Veränderungen in diesem Bereich bekannt zu machen.

Wie groß ist das Problem?

Die Veröffentlichung des Global Report bzgl. der Lohnungleichheiten auf dem Weltwirtschaftsforum 2022 scheint allen das Ausmaß des Problems vor Augen geführt zu haben.
132 Jahre – so lange wird es laut einem aktuellen Bericht noch dauern, bis die tatsächliche Gleichstellung von Männern und Frauen erreicht ist. Im Jahr 2019 waren es noch 100 Jahre.
Zweifellos wurde der Rückschritt (oder sogar mehrere Rückschritte) in Richtung Gleichberechtigung durch diese beeinflusst:

  • COVID-19-Pandemie;
  • Hemmung der nationalen und internationalen Wirtschaft;
  • Verlangsamung der Maßnahmen zur Beseitigung von Ungleichheiten;
  • Ungleichheit zwischen Männern und Frauen in den bestbezahlten Berufen;
  • Mutterschaftsurlaube von Frauen;
  • sog. gläserne Decke.

Aus der Global Gender Gap Report können wir jedoch noch viel mehr herauslesen. Wenn wir uns die globalen Rankings ansehen, stellen wir fest, dass in den Rankings bezüglich:

  • der Gleichstellung der Geschlechter insgesamt liegt Polen auf Platz 77 (von 146 Plätzen);
  • der Erwerbsquote liegt Polen auf Platz 82;
  • der Lohngleichheit für vergleichbare Arbeit liegen wir auf Platz 119.

Wie man sieht, ist das wachsende Lohngefälle in Polen auch in der globalen Referenz in Bezug auf das geschlechtsspezifische Lohngefälle für vergleichbare Arbeit sichtbar.

Das Europäische Parlament berichtet, dass Frauen in der Europäischen Union für die gleiche Arbeit im Durchschnitt 13% weniger verdienen als Männer.

Sehen die Statistiken auf nationaler Ebene anders aus?

Obwohl diese Frage bereits oben beantwortet wurde, lohnt sich ein Blick auf die Statistiken des polnischen Statistischen Zentralamtes (pol. GUS).

Die Studie des GUS „Struktur der Löhne nach Berufen im Oktober 2020“ (die Daten für 2022 werden derzeit vom GUS gesammelt und analysiert) zeigt unter anderem, dass:

  • durchschnittliches Bruttomonatsgehalt betrug 5748,24 PLN, wobei Männer ein um 6,6 % höheres und Frauen ein um 7,0 % niedrigeres durchschnittliches Bruttogehalt erzielten als insgesamt;
  • durchschnittliches Bruttomonatsgehalt der Männer war um 14,7% höher als das der Frauen;
  • in jeder der in dem Bericht vorgestellten Berufsgruppen erhielten Männer ein höheres durchschnittliches Bruttomonatsgehalt als Frauen.

Schritte zur Verringerung des Lohngefälles

Auf internationaler Ebene verdienen folgende Schritte im Kampf gegen Lohnungleichheit die besondere Aufmerksamkeit:

  • EU-Richtlinie work-life balance;
  • Richtlinie über die Transparenz von Vergütungen.

Wir dürfen jedoch nicht vergessen, dass auch die Arbeitgeberorganisationen selbst oft eine Reihe von Maßnahmen ergreifen, um die Kluft zu überbrücken. Beispiele hierfür sind:

Zusammenfassung

Bei dem Versuch, die Frage zu beantworten, woher das Lohngefälle kommt, kommen verschiedene Szenarien und Argumente in den Sinn, die von der sektoralen Segregation bis zur ungleichen Beteiligung an unbezahlter Arbeit reichen.
Die aussagekräftigen Statistiken der Sozialversicherungsanstalt (pol. ZUS), wonach nur 1% der Arbeitnehmer-Vater Elternurlaub nehmen, lassen wenig zu ergänzen.

Die Erleichterung der Vereinbarkeit von Beruf und Familie, die auf EU-Ebene eingeführt wird, ist sicherlich ein guter Anstoß für Veränderungen. Veränderungen, bei denen die Verantwortung für das Familienleben bei beiden Elternteilen liegt. Wir sollten jedoch nicht vergessen, dass das Lohngefälle nicht nur auf eine ungleiche Aufteilung der häuslichen Pflichten zurückzuführen ist. Auch andere wirtschaftliche und soziale Faktoren tragen in hohem Maße zur Ungleichheit bei und müssen angegangen werden.

Wir sollten uns nicht scheuen, Diskriminierung anzusprechen – sei es in Bezug auf Lohn, Geschlecht, Alter oder Hautfarbe. Unsere Aufgabe ist es, bestehende Ungleichheiten öffentlich zu machen und wirksame Maßnahmen zu ergreifen, um sie zu beseitigen.

Autor:
Paula Staszak-Urbańska, LL.M., Rechtsanwaltsrerendarin (PL)

+49 30 88 03 59 0
berlin@vonzanthier.com
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